Saisonauftakt in Aachen-Brand!

 

 

Es begab sich an einem Sonntag, dem 24. Tag im April des Jahres 2016, eine kleine Abordnung des Pulheimer SCs in die westlichste Großstadt Deutschlands genannt Aachen. Voller Hoffnung und Zuversicht waren die drei unerschütterlichen Dreikämpferinnen namens Ilonka, Katharina und Angela gekommen, um sich gemeinsam mit der ebenso mutigen Athletin Michaela aus der Grafschaft Schleiden nicht nur gegeneinander, sondern auch gegen die Zeit zu messen.

 

Die äußeren Bedingungen waren mit 5 Grad noch recht frisch, doch es war trocken und die Sonne kam hinter den Wolken hervor... vorerst. Unter den angereisten Damen wurden die wichtigsten Fragen zu Bekleidung und Accessoires erörtert. Auch über Streckenführung und mögliche Anforderungen wurde gefachsimpelt.

 

Nach Abgabe der Wettkampfutensilien und Abschluss der Vorbereitungen innerhalb der Wechselzone betraten die Athletinnen zum Start die eigens für diese Sportlichkeit geöffnete Badeanstalt. Hier kämpften bereits der Nachwuchs in den Junioren-Klassen sowie die Staffelteams unter den aufmunternden wie auch kritischen Blicken einiger Schaulustiger um die besten Plätze.

 

Fleißige Helferinnen markierten den Arm jeder Athletin mit ihrer Startnummer. Ein gemeinsames Bild und ein letztes Mut zusprechen lockerte die angespannte Stimmung ein wenig. Eine Viertelstunde vor Beginn rief schließlich einer der Wettkampfleiter zur obligatorischen Runde für die Kundgebung der Regeln auf. Dazu versammelte sich die erste Gruppe der Jederfrauen, wozu auch die Pulheimerinnen und die Schleidenerin gehörten.

 

Plötzlich machte die Neuigkeit die Runde, es falle Schnee vom Himmel. Ein ungläubiger Blick Richtung Fensterfront des Schwimmbades bestätigte die besorgniserregende Nachricht. Den Gesichtern waren die Anspannung und zugleich eine Art verzweifelte Erheiterung deutlich abzulesen. Mit den von der Wettkampfleitung vernommenen Hinweisen zu Ablauf und Streckenführung des Wettkampfes schritten sie daraufhin zum Beckenrand und machten sich im 24 Grad warmen Nass bereit die auf sie wartende Herausforderung anzunehmen. Während Katharina auf Bahn Nr. 3 starten sollte, konnten Ilonka, Michaela und Angela mit Bahn Nr. 4 vorlieb nehmen. Eine kurze Absprache mit den anderen Athletinnen klärte eine mögliche Reihenfolge je nach Können bzw. Schnelligkeit.

 

Pünktlich um 12:15 Uhr ertönte schließlich das Startsignal. Ein wildes Wasserfassen folgte bis sich die ersten Dreikämpferinnen aneinander reihten. Ab und an gab es eine Überholung, die erste Disziplin verlief ohne besondere Ereignisse.

 

Nach 20 geschwommenen 25m-Bahnen kam als erste von den vier Athletinnen Angela aus dem Wasser und rannte in die inzwischen 2 Grad erkaltete Luft nach draußen zum Wechsel auf die zweite Disziplin. So galt es, einigermaßen warm gekleidet auf das Rad zu steigen. Nach und nach kamen auch Katharina, Ilonka und Michaela in die Wechselzone. Es wartete nach einer ca. 1 km langen Zufahrt ein Rundkurs, auf dem 3 Runden mit ein paar scharfen Kurven und zwei leichten Anstiegen zu bewältigen waren. Insgesamt standen 22 km Radfahren an. Während der ersten Runde spitzen sich die Witterungsbedingungen dramatisch zu. Ein Hagelschauer erwischte die Athletinnen eiskalt und prasselte mehrere Minuten lang im Gegenwind auf sie ein. Danach fuhren sie Schneewehen entgegen und die Sicht verschlechterte sich zunehmend. Trotz allem konnten sich Katharina und Michaela im Laufe der ersten Runde an Angela vorbei weiter nach vorne kämpfen. Kurz vor Ende der zweiten Runde entschied sich Angela nach längerem Hadern, den Wettkampf angesichts der nicht enden wollenden Widrigkeiten und ihrer inzwischen nicht mehr spürbaren Finger zu beenden. Dass sie zwischenzeitlich die ebenfalls gebeutelte Katharina wieder eingeholt hatte, hatte sie im Schneetreiben nicht mehr sehen können. Bei Rückkehr in der Wechselzone wurde sie zunächst in einen Raum des Schwimmbades und daraufhin unter die wärmende Dusche gebracht, um sich von den Unterkühlungen an Fingern und Füßen zu erholen. Dort traf dann auch Katharina ein, die den Wettkampf ebenfalls vorzeitig beenden musste, da sie ihr Rad zuletzt nicht mehr beherrschen konnte.

 

Schließlich waren noch Ilonka und Michaela im Rennen. Beide überstanden sowohl das Radfahren als auch die sich anschließenden zwei Laufrunden ohne gesundheitliche oder technische Probleme. Michaela lief letztendlich mit einer Endzeit von 01:41:49 ins Ziel.

 

Ein eher familiärer, kleiner Wettkampf mit einem freundlichen Organisations- und Helferteam ging damit zu Ende und schrieb auf Grund dieser bislang ungekannten Bedingungen seine eigene Geschichte.            

 

(Angela - Pulheim, den 04.05.2016)

 

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