Geglückte Premiere auf der Mitteldistanz beim Indeland-Triathlon - Bericht von Angela

Juni 2019

 

Seit Wochen stand er für mich fest…Der wichtigste Termin der Saison. Meine erste Mitteldistanz sollte der Indeland-Triathlon in Aldenhoven am 16.06.2019 sein. Doch nicht nur für mich war es eine Premiere. Neben mir starteten auch Kari Knebel und Michael Quandt aus meinem Team zum ersten Mal auf der Distanz von 1,9 km Schwimmen, 88 km Radfahren und 21,1 km Laufen. Ebenfalls am Start waren unsere erfahrenen Teamkollegen Alessandro Scarpello und Tom Willems, die uns im Vorfeld wichtige Tipps geben konnten.

 

Geschwommen werden sollte im Blausteinsee bei Eschweiler. Die durchweg flache Radstrecke führte auf zwei Runden u. a. durch den Tagebau und hatte zwei kurze knackige Anstiege. Zuletzt waren vier Runden á 5 km durch Aldenhoven und angrenzende Felder zu laufen. Neu waren für mich nicht nur die Distanz, sondern auch die Wechsel in zwei statt einer Wechselzone. Eine logistische Überlegung gehörte daher zur akribischen Vorbereitung.

 

Diese war jedoch auf dem Rad nicht optimal verlaufen. Hier hatte ich nicht die Kilometer einfahren können, die ich auf dem Plan stehen hatte. So galt es für mich, die Radstrecke im Wettkampf locker anzugehen und nicht zu überreizen. Doch bereits bei der Fahrt mit dem Rad von der zweiten zur ersten Wechselzone am See konnte ich erahnen, dass das Radfahren sehr windig werden und sich somit nicht zu meinen Gunsten entwickeln würde.

 

Um 10:00 Uhr fiel der Schuss zum Wasserstart. Meine Nervosität der letzten Tage und Stunden wich der Konzentration auf das Schwimmen und es gelang mir nach dem üblichen Tohuwabohu recht schnell, ins Rennen und in den eignen Takt zu finden. Nach 39 Minuten und damit mit neuer persönlicher Bestzeit erreichte ich den Schwimmausstieg.

 

Zuversichtlich stieg ich auf’s Rad. Es folgten 88 km, auf denen sich meine Vorahnung bestätigte und zu gefühlt 99 % Gegenwind herrschte. Alle anderen hatten auch damit zu kämpfen, okay. Das tröstete mich aber nicht wirklich. Ich stellte mir vor, ich sei auf einer RTF (Anm.: Radtouristikfahrt) unterwegs. Doch auch das brachte mich nach 60 km nicht mehr so richtig auf Spur. Also wandte ich meine „Die-hilft-immer“-Strategie an und freute mich einfach nur noch auf den anschließenden Lauf. So kam ich – begleitet von Applaus und Partymusik - ins Zentrum von Aldenhoven und schließlich gut gelaunt in die ersehnte Wechselzone 2.

 

Nach einem gewohnt schnellen Wechsel in die Laufschuhe lief ich raus, um meinen Halbmarathon anzutreten. Die Schmerzen im Knie aus den letzten Radkilometern verabschiedeten sich sogleich auf den ersten hundert Metern, so dass ich Hoffnung schöpfte, einiges herausholen zu können. Allerdings hatte ich die Rechnung nicht mit meinem Magen gemacht. Der meldete sich prompt mit Krämpfen, die mich dazu zwangen, wechselweise zu gehen und zu laufen. Nach 10 km schwor ich mir und der ganzen Welt, die ganze Chose mit dem Triathlon aufzuhören. Dann bekam ich eine klare Ansage von Supporterin Petra und sie hatte Recht: Ich sollte mich verdammt nochmal zusammenreißen. Denn eines wollte ich nicht: Diesen Wettkampf, vor allem mich selbst aufgeben. So kämpfte ich mich weiter von Verpflegungsstand zu Verpflegungsstand. Es wurde einsam auf der Strecke, aber das war mir egal. Ich wollte mir nur noch diese Medaille holen. Und ich bekam sie. Nach 06:28:24 Std. erreichte ich das Ziel erschöpft, aber stolz, nicht aufgegeben zu haben. Meinen Mitdebütanten Kari Knebel (05:54:38 Std.) und Michael Quandt (05:27:50 Std.) gelang ebenfalls ihre Premiere und konnten zur Freude aller sogar die 6 Stunden-Marke knacken. Bester Pulheimer–Athlet wurde Alessandro Scarpello, der sich einen hervorragenden 10. Platz mit einer Zeit von 04:20:40 Std. sicherte. Tom Willems lieferte ebenfalls eine beachtliche Leistung ab und belegte Platz 48 (04:36.54 Std.).

 

Mein persönliches Fazit lautet: Was ich nicht in den Beinen habe, werde ich im Kopf haben. Oder anders gesagt: DNF is no option!

 

 

 

Ein Bericht von Angela Bohn

 

 

Zurück zur Startseite